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Dune Rats

Band: Dune Rats

Album: Hurry Up And Wait

VÖ: 31.01.2020

Label/Vertrieb: Ratbag Records / BMG / ADA Warner

Website: https://www.dunerats.tv


Nach dem großen Erfolg von „The Kids Will Know It’s Bullshit“ hätten die Dune Rats an jeden Ort der Welt gehen und mit jedem großen Produzenten zusammenarbeiten können. Stattdessen kehrte das Trio aus Brisbane (Danny Beus, Brett Jansch und BC Michaels) für ihr drittes Album „Hurry Up And Wait“ an jenen Ort zurück, an dem alles begonnen hatte – und fanden dort den Schlüssel zu ihrer Kreativität. 

Zunächst begannen sie auf der Farm ihres Freundes Ross Knight (Cosmic Psychos) im ländlichen Victoria und in einem von Ratten bevölkerten Bauernhaus in Boonah, Queensland, mit dem Schreibprozess. Schließlich flog die Band nach Los Angeles, um mit dem legendären Produzenten John Feldmann zusammen zu arbeiten. Dort fanden sie sich plötzlich in einem surrealen Strudel aus Personal Trainern, Soho-House-Sessions, Filmstars und Gated Communities wieder. Nachdem sie zehn Tage in Calabasas verbracht und an ihrem Sound gearbeitet hatten, bemerkten sie, dass ihre Texte nicht wie die der echten Dunies klangen. 

Leadsänger Danny Beus formuliert es so: „Die Leute wollten uns dazu bringen, Songs über exklusive Clubmitgliedschaften zu schreiben. Doch da, wo ich herkomme, versteht man unter einem Club einen Bowlingkeller.“

Amerika machte den Dune Rats klar, wie ihre Musik klingen sollte – und wie nicht. Sie kehrten nach Hause zurück und tauschen Superproduzenten gegen alte Freunde ein. James Tidswell von Violent Soho, ein langjähriger Freund der Band, wurde zu ihrer rechten Hand. Anstatt zu versuchen, ihren Sound zu formen, veredelte er das, was bereits vorhanden war. 

Später engagierten sie den Toningenieur Mitch Kenny, Produzent und Songwriter Miro Mackie sowie Mischer Mike Green. Gemeinsam mit Tidswell und Kenny nahm die Band das Album schließlich in den Grove Studios an der Central Coast auf. 

Das komplette Team war für den Entstehungsprozess des Albums von entscheidender Bedeutung, denn sie wussten, wann sie sich zurücklehnen und die Dune Rats sie selbst sein lassen sollten. In diesen vertrauensvollen Händen konnte die Band ihre Musik in ihrem eigenen Tempo erschaffen. „Wir haben genau das gemacht, was wir machen wollten.“, sagt Bassist Brett Jansch. 

Um die halbe Welt zu fliegen, nur um zu erkennen, dass sie nach Hause zurückkehren mussten, mag zwar ironisch klingen, war für die Band jedoch nicht umsonst. „Wir hatten die Möglichkeit, viele verschieden Arten des Schreibens und des Aufnehmens zu testen. Mit diesem Wissen kehrten wir an die Central Coast zurück und haben das Album mit Freunden aufgenommen.“, sagt Danny. 

„Hurry Up And Wait“ markiert ein neues Kapitel in der Geschichte der Dunies. Der Albumtitel ist eine Anspielung auf das ständige Stop & Go des Tourlebens: man hetzt zu Soundchecks und Flughäfen, nur um dort stundenlang herum zu sitzen und Däumchen zu drehen. 

Doch auch wenn sie heute vor größerem Publikum spielen, sind die Texte des Trios genauso bodenständig wie früher. Wie immer findet die Band ihre Inspiration in den Kleinigkeiten des täglichen Lebens: ein Auto, das am Weihnachtsabend auf der Straße liegenbleibt, die lästigen Gewohnheiten unserer Mitmenschen oder Tage, an denen man sich wie der Hauptdarsteller aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“ fühlt. 

„No Plans“, die hymnische Leadsingle des Albums, erzählt von den verrückten gemeinsamen Zeiten unter Freunden in einer Band. „Rubber Arm“ handelt davon, sich „nur auf ein Bier“ zum Ausgehen überreden zu lassen – und am nächsten Tag mit der eigenen Unterhose auf dem Kopf und einem neuen Nickelback-Tattoo in Las Vegas wieder aufzuwachen. 

Auf „Rock Bottom“ singen sie über das Beste, das sich aus schlechten Situationen herausholen lässt, auf „The Skids“ über lächerliche Szenarien, von denen niemand glaubt, dass sie wirklich passieren und „Stupid“ (feat. K-Flay) handelt von Kumpels, die sich gegenseitig in Schwierigkeiten bringen. 

Viele Songs haben ihre Wurzeln in lustigen, humorvollen Momenten oder, wie die Band es sagt, „weil wir viel Scheiße miteinander reden“. Der letzte Song des Albums „Mountains Come And Go – Rock Lives Forever“, entstand beispielsweise im Tourbus mit Gooch Palms irgendwo in der Schweiz. Auf dem Opener „Bobby D“ ist die sehr lustige Voicemail eines guten Freundes zu hören, der diese sehr betrunken um vier Uhr morgens aufs Band sprach.

Die Dune Rats haben nach wie vor sehr viel Spaß an solchen Geschichten, betreten jedoch nie denselben Boden. „Wir wollen keinen Song aufnehmen, den wir schon einmal geschrieben haben.“, erklärt Danny.„Wir wollen nicht für immer die ‚Scott Green‘-Band sein. Wir hatten auch nicht vor, ein großes, glattgeschliffenes Album aufzunehmen oder eines über Partys, nur weil das letzte erfolgreich war. Wir wollten davon wegkommen und einfach über die verschiedensten Dinge in unserem Leben schreiben. Es ging uns nur darum, die Dunies zu sein.“

Von den Zwei-Akkorde-Tracks ihrer früheren Tage sind die Dune Rats inzwischen weit entfernt und liefern auf „Hurry Up And Wait“ ihren bisher saubersten und professionellsten Sound ab. Sie gingen unter dem Motto „weniger, aber besser“ an ihre Instrumente heran, nahmen das Album ernster denn je und versuchten „ein Album zu machen, auf das wirklich stolz sein können“. Insbesondere Tidswell war überzeugt davon, dass sie sich nicht auf einen „Super-Punkrock-Sound“ versteifen sollten, sondern ermutigte sie, die Akustik besser, klarer und entspannter zu gestalten. 

Seit „The Kids Will Know It’s Bullshit” gleicht das Leben der Dunies einer wilden Achterbahnfahrt. Dennoch steht die Freundschaft des Trios nach wie vor im Mittelpunkt. „Unser Leben hat sich ehrlich gesagt nicht sehr verändert. Wir haben immer alles zusammen gemacht: die Texte, die Melodien und den Gesang und das fühlt sich verdammt gut an.“, sagt Danny. „Letztendlich geht es immer nur um uns drei.“

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